EIN KIND FÜR ALLE

/ Anna Papst und Mats Staub

2017 Nov

Im Rahmen des Offshore Festivals - Werkschau Schweiz


Ist Kinder zu haben ein Menschenrecht? Und wenn ja, wie wird dieses Recht durchgesetzt? Da, wo ein Kind nicht mehr einfach “passiert“, sondern im Labor erzeugt wird, entscheidet nicht mehr das Schicksal, sondern die Gesellschaft, wer Mutter oder Vater wird. Kindswohl, Selbstbestimmung und staatliche Gesetzgebung sind gegeneinander abzuwägen. EIN KIND FÜR ALLE reizt ganz bewusst den ethischen Nerv.

Die Reproduktionsmedizin macht's möglich: Dank Eizellspende, Leihmutterschaft oder Samenspende kann heute auch Vater oder Mutter werden, wer früher kinderlos bleiben musste. Namentlich homosexuelle Paare, alleinstehende Frauen oder unfruchtbare Menschen finden auf diese Weise zu ihrem Kinderglück. Auch wenn sie dafür lange Prozeduren auf sich nehmen oder behördliche Hindernisse überwinden müssen.

Anna Papst und ihr Team haben mit den verschiedensten Menschen gesprochen, die sich intensiv mit dem Recht auf Kinder auseinandersetzen. Mit dem Samenspender, der mehr als 50 Kinder gezeugt hat und jedes beim Namen kennt. Mit der Leihmutter, die sich gegen den Vorwurf wehrt, sie würde ihre Kinder verkaufen. Mit dem schwulen Vater, der sagt, für seine Adoptivtochter sei es wichtig zu wissen, woher sie ihre Sommersprossen habe. Die theatrale Recherche taucht tief in die Lebenswelt ihrer Protagonisten ein; die Schauspieler Jonas Gygax und Christoph Rath lassen die Begegnungen auf der Bühne lebendig werden und verdichten sie zu einer packenden Reportage.

Radiointerview mit der Regisseurin Anna Papst auf radioeins



Mit Jonas Gygax / Christoph Rath Regie/Text Anna Papst Dramaturgie Mats Staub Ausstattung Maude Vuilleumier Technik Martin Wigger Produktion Vuilleumier und Staub Produktionsleitung Saskia Keel Koproduktion Theater Winkelwiese / Kleintheater Luzern / ThiK Theater im Kornhaus Baden / Theater Tuchlaube Aarau / ROXY Birsfelden Gefördert durch Kanton ZH / Aargauer Kuratorium / Theater und Tanz BS/BL / Migros-Kulturprozent / Ernst Göhner Stiftung u.a.

Anna Papst arbeitete als Regieassistentin am Theater Basel mit Rafael Sanchez und Sebastian Nübling, sowie am Public Theatre in New York City für Richard Foreman und Anne Bogart. Sie schloss 2011 ihr Regiestudium an der Zürcher Hochschule der Künste ab. Ihr Stück DIE GOTTESANBETERIN wurde 2013 am Schauspielhaus Zürich uraufgeführt; In der Spielzeit 2017/2018 ist Anna Papst Hausautorin am Konzerttheater Bern.

Mats Staub arbeitete als Journalist und als Dramaturg am Theater Neumarkt in Zürich von 2002 – 2004. Seit 2004 entwickelt er Kunstprojekte im Spannungsfeld zwischen Theater und Ausstellung. Seine Arbeiten wurden bei den Wiener Festwochen, im Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt, an der Gessnerallee Zürich und am Kunstfest Weimar präsentiert.

Kartenpreise:

Einzelticket € 15,- / ermäßigt € 9,-

Festivalpass € 40,- / ermäßigt € 25,- (nur an der Abendkasse)

3er Ticket € 35,- (3 Vorstellungen nach Wahl - nur online buchbar)